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Die bisherige Kenntnis zur Gruppe um Theodor Hespers und Dr. Hans Ebeling ist sehr intensiv durch den überlebenden Hans Ebeling geprägt worden. Die in diesem Jahr von Elisabeth Blankenstein gefundenen Akten, die die Ermittlungsergebnisse gegen Dr. Walter Schuckmann, Theodor Hespers und Max Behretz enthalten, machen viele unklare Sachverhalte allmählich durchsichtiger. In einem ersten Schritt möchte ich die sich abzeichnenden Ergebnisse dieser Aktenbefunde vortragen. Sie ergeben noch kein vollständiges, aber doch ein bereits erweitertes Bild der Gruppe. Es geht also um die Kontakte und das Netz von Personen, mit denen Theodor Hespers, Dr. Hans Ebeling und Dr. Walter Schuckmann Kontakt hatten. Der zuletzt Genannte ist z.B. in der Nachkriegszeit von Dr. Hans Ebeling verschwiegen worden. Warum er ihn verschwieg, können wir bisher nur ahnen.
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Die Aktivitäten Hespers' in Melick blieben in Deutschland nicht lange unentdeckt: Im Oktober 1934 gaben Polizisten aus Heerlen bei der Gestapostelle Mönchengladbach einen ganzen Packen kommunistischer Schriften ab, die sie in der Nähe der Grenze bei Waldfeucht gefunden hatten.
Das neue Zuhause der Familie Hespers in Melick lag so nahe an der deutsch-niederländischen Grenze, dass Familienangehörige, Freunde und Bekannte aus der alten Heimat zu Besuch kommen konnten und dies auch häufig taten. Zu den Gästen gehörte eine Gruppe von etwa 20 jungen Leuten, die Hespers zum größten Teil aus der Gladbach-Rheydter Jugendbewegung kannte: Peter Kamphausen, Gottfried Zitzen, Otto Engels, Hans von Dahlen, Ernst Eggerath, Käthe Scheufeldt und Hans Brings sind die Namen, die wir aus den Gerichtsakten der Gestapo und den Erinnerungen von Hans von Dahlen heute noch kennen.